Gerdas Yoga-Unterricht zielt darauf ab, den Menschen (hier
den Männern) einen möglichen - sogar zellengängigen
- Weg zu zeigen, wie sie „sich selbst“ erkennen
und zurückgewinnen können. Wie sie mittels Bewusstheit
und Achtsamkeit die Führung über Triebe,
Zwangsgedanken,
Wut und Angst erlangen können. Wie sie sich am Leben
im Jetzt erfreuen können – in Abstand zu ihrer
fatalen Vergangenheit und massiv vorbelasteten Zukunft. Die
Freiheit gewinnen, hiesse: Angst und Hass ablegen. Das ist
Gerdas Toblers Hoffnungs-Kredo: „Freiheit beginnt innen.
Immer.“ Dort schlummert die Kraft, die Wahl nicht zu
„hätten“, sondern zu haben und zu nutzen.
Gefängnisinsassen sind – so ihre Erfahrung - Menschen
wie Sie und ich. Oder eben wie Peter und Johannes. Vielleicht
haben sie sich mehr oder anders verirrt im Labyrinth von Wünschen,
seelischen Nöten, Schmerz und Gewalt. Rebellischer reagiert
auf Normierungszwänge und Gesetz, sich mehr verfangen
im Netz von schlechten Gewohnheiten und Gedankenmustern. Oder
sie hatten einfach mehr Pech bzw. weniger Glück als
vielleicht
Sie und ich. Sie wurden jedenfalls erwischt...
Viel häufiger werden Männer straffällig, warum
bleibe hier dahingestellt. Gerda Toblers Plot spielt daher
in einer fast reinen Männerwelt. Aus einigen Bildern
blinzelt für mich ethnologische Verwunderung aus diesem
Frauenblick auf Männerriten. Die Grundfragen aber sind
geschlechtsunabhängig, das möchte sie hier
festgehalten
haben.
Für ihre Intentionen eignen sich die Begleit-Umstände
im heutigen Strafvollzug nur sehr bedingt. Echte Freiheit
können jedoch selbst dickste Mauern nicht verhindern,
so brutal und